Sexualisierte Gewalt im Sport
Auf den folgenden Seiten beziehen wir uns auf sexuelle Übergriffe gegenüber Mädchen, da die meisten Kinder und Jugendlichen in Reitvereinen weiblich sind. Aber auch als Junge kannst du von sexuellen Übergriffen betroffen sein und wirst hier Hilfe finden! Denn grundsätzlich und geschlechterunabhängig gilt: Sexueller Missbrauch ist gesetzlich verboten!
„Kennst du das?“
Reiten ist dir total wichtig. Mit den anderen Mädchen aus deinem Verein bist du gern zusammen, es gibt immer viel zu erzählen und zu lachen. Die Reitstunden machen dir Spaß und es ist ein super Gefühl, zu erleben, wie sie dich deinen Zielen näher bringen.
Doch plötzlich hat sich was verändert. Du bist gar nicht mehr so sauer, wenn die Reitstunde ausfallen muss, weil du für die nächste Mathearbeit lernen oder auf deine jüngeren Geschwister aufpassen musst.
Kurzum: Du gehst nicht mehr gern zum Reiten.
Wenn du nur schon daran denkst, spürst du dieses merkwürdige, unangenehme Gefühl, das sich nicht so einfach beschreiben lässt. Eigentlich komisch, denn wenn du aufgeregt bist, dich freust oder so richtig sauer bist, kannst du doch auch sagen, was in dir vorgeht. Jetzt ist es anders. Ist vielleicht mulmig der richtige Ausdruck? Nichts ist mehr wie früher. Du fühlst dich unwohl.
Am liebsten würdest du laut schreien: „Nein – ich will das nicht!”
Doch du weißt nicht so recht weiter…
Bei solchen oder ähnlichen Vorkommnissen ist es wirklich kein Wunder, wenn du keinen Spaß mehr am Reiten hast. Du bist nicht die einzige, die so etwas erlebt und keine Lust mehr hat, zum Reiten zu gehen. Auch anderen Mädchen geht es so.
Blöd ist es, dass solche Anmache beim Sport immer wieder vorkommt.
Gut ist es, dass immer mehr Mädchen den Mut finden, darüber zu sprechen und etwas dagegen zu tun. Denn nur wenn solche Vorfälle kein Geheimnis bleiben, kann etwas unternommen werden.
Sprich über das, was du erlebt hast.
Du kannst dir sicher sein: derjenige, der blöd dasteht, ist dein Reitlehrer, nicht du.
Klar, das ist nicht so ganz einfach. Du musst dann schon allen Mut zusammennehmen und dir vielleicht auch Unterstützung holen: bei deinen Freundinnen, Eltern oder anderen Erwachsenen.
Hier haben wir einige Adressen zusammengestellt an die du dich ebenfalls wenden kannst.
Weitere nützliche Tipps findest du in dieser PDF ab Seite 9 und in diesen Heften (einfach das entsprechende Heft anklicken):