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Die Redakteure des Landessportbundes NRW haben sich vor Kurzem mit unserer Landesjugendwartin und Zukunftsmacherin Heidi van Thiel in einem Essener Cafe verabredet. Die 70-Jährige hat freudig ihren Mann mitgebracht. Eine wunderbare Gelegenheit, mit dem Ehepaar über Engagement im Sport zu sprechen. Denn man weiß: Wenn jemand in der Familie bürgerschaftlich sehr aktiv ist, dann muss das die gesamte familiäre Gemeinschaft mittragen.

Zur Person: Frau van Thiel war selbst passionierte Turnierreiterin bis sie Mitte der 80er Jahre eine zweite Karriere aufnahm. Als Ehrenamtlerin. Die gelernte Röntgenassistentin ist hoch dekoriert, u.a. mit der Großen Medaille des Pferdesportverbandes Rheinland oder der Sportplakette des Landes Nordrhein-Westfalen.


Frau van Thiel, Sie sind schon seit 2004 Bundesjugendwartin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung. Davor waren Sie z.B. Sportwartin in ihrem Verein für Reitsport, Essen, oder Landesjugendwartin im Rheinland. Sie haben einen größeren Teil ihres Lebens dem Ehrenamt gewidmet. Was hat Sie dazu bewogen?

Früher in der Jugend war ich selbst sehr aktiv, ich bin z.B. Deutsche Meisterin im Springen gewesen, habe viele Länder gesehen und mich durch den Sport auch persönlich entwickelt. Das war nur möglich, weil andere ehrenamtlich engagiert waren und mir meinen Weg ermöglicht haben. Ich möchte einfach davon etwas zurückgeben an junge Menschen.

Herr van Thiel, Sie sind wahrscheinlich schon ewig verheiratet...?

Helge van Thiel: (lacht) Ja, schon fast 50 Jahre…

Heidi: (lacht) Der musste mich immer aushalten mit meinem Reitsport.

Oh, Herr van Thiel, was sagen Sie dazu. Da frotzelt ihre Frau aber ein wenig?

Helge: Glaub schon. Das meint sie nicht so ernst: Ich habe meine Frau immer unterstützt!

Heidi: Ja, das stimmt wirklich. Und meine beiden Töchter haben ihre Mama eigentlich auch immer als ehrenamtlich engagierte Frau wahrgenommen. Und die beiden sind ebenfalls in den Reitsport hineingewachsen.

Sie waren und sind doch sicher viel unterwegs, Frau van Thiel?

Oh ja, das kann man sagen. Aber mein Mann war bis zu seiner Rente als Vertriebsingenieur einer Maschinenfabrik für Brauereien ebenfalls viel auf Achse.

Und wer hat die Kinder „erzogen“?

Das war eigentlich meine Sache. Ich hatte noch die Pferde (mein Mann hat mich eigentlich mit drei Pferden geheiratet). In den 90er-Jahren war ich dann wieder beruflich aktiv, als die Kinder größer waren und ich war ja in verschiedenen Ämtern im Reitsport. Das war schon viel. Aber wenn ich etwas mache, dann möchte ich das auch gut machen.

Wie ist das heute?

Wissen Sie, wenn man sich einmal anschaut, was man im Jugendbereich alles unter seinen Fittichen als Bundesjugendwartin mit einer Bundesjugendleitung hat: Ausbildung, Nachwuchsleistungssport/Turniersport, Mitgliederentwicklung, Förderung von jungem Engagement. Und das als Präsidiumsmitglied der Deutschen Reiterlichen Vereinigung mit viel Gremienarbeit. Da kommen schon sehr viele Stunden zusammen…

Ich bin sicher 14 Tage im Monat unterwegs.

Das ist doch aber auch eine schöne Art, älter zu werden, oder?

Ja, auf jeden Fall, was mich immer motiviert hat: Ich arbeite gern mit jungen Leuten zusammen. Die geben mir Impulse. Das ist wunderbar. Da bleibt man zukunftsorientiert. Ehrenamt hält jung und hält fit!

Interview HvT Hvt und Ehemann
Heidi van Thiel mit Ehemann Helge


Interview HvT Zukunftsmacherin


Interview: Theo Düttmann | Fotos: Andrea Bowinkelmann, Theo Düttmann