banner startseite

Veranstaltungen PSVR

Keine anstehende Veranstaltung

Logo LRFS transparent

Qualitätsbündnis Sport

Logo Qualitaetsbuendis Wir sind auf dem Weg


Die Medaillen bei den zweiten Deutschen Amateur-Meisterschaften sind verteilt.

Marburg (fn-press). Dressurreiter und Landwirt Paul Paessens holt die Goldmedaille in der Dressur bei den Deutschen Amateur-Meisterschaften (DAM) in Dagobertshausen. Alisa von Piechowski, gelernte Tiermedizinische Fachangestellte und derzeit Hotelmitarbeiterin gewinnt den Titel im Springsattel.

„Ja ich fühle mich natürlich großartig. Ich bin heute Morgen schon mit einer guten Laune aufgestanden und habe gedacht, das könnte heute ein guter Tag werden“, sagte Paul Paessens (Weeze) vom Landesverband Rheinland. Damit sollte er Recht behalten. Denn Paul Paessens ist Deutscher Amateur-Meister in der Dressur. Im Sattel seines zehnjährigen, selbstgezogenen und selbst ausgebildeten Dramatic-Fidermark-Sohnes Don de Marco P gewann er bereits die erste Qualifikation zur Kür. Für seinen Ritt zu den Klängen von Abba bekam er 75,933 Prozent. „Ich mag sehr gerne zu Abba reiten, es ist einfach Gute-Laune-Musik“, begründete er seine Musikwahl. Zum ersten Mal nahm der staatlich geprüfte Landwirt, der seinen Schweinezuchtbetrieb in den vergangenen 20 Jahren auf die Pensionspferdehaltung umstellte und eine Pferdezucht betreibt, in diesem Jahre an den DAM teil. Sein Fazit des erfolgreichen Wochenendes: „Einfach nur Wow!“

Der Vize-Titel bei den Dressurreitern ging überraschend an Nadja White (Oyten) vom Landesverband Bremen, die sich mit ihrem achtjährigen Mecklenburger Cayuno über das Kleine Finale für die Kür qualifizieren konnte. Sie ritt als dritte Starterin ins Viereck und behielt bis zum letzten Starter die Führung inne. 74,433 Prozent bekam sie für ihre Kür, die sie übrigens erst am Vorabend im Hotelzimmer zusammenstellte, so überrascht war sie von ihrem Finaleinzug. „Zumal wir Nachrücker waren in unserem Verband, wir konnten uns noch nicht einmal direkt qualifizieren“, schilderte sie. Der zweite Platz in der Kür, war für die 39-jährige gelernte Bankkauffrau die absolute Krönung. „Damit hätte ich nie im Leben gerechnet. Ich habe mir eine Kür mit spanischen Klängen ausgeliehen und sie dann gestern Abend einmal in der Abreitehalle geprobt. Aber da passte die Musik natürlich auch nicht, weil die Halle nur 40 Meter hat“, erklärte sie ihre Vorbereitungen auf den letzten Drücker.

Auch Mica Beckmanns (Holzkirchen) ging den Weg über das Kleine Finale. Im Sattel ihrer zwölfjährigen Oldenburger Stute Fräulein Bö holte sie in der Kür Bronze und kam aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Die Kürmusik, die ihr neunjähriger Sohn ausgesucht hat, sowie auch ihr Pferd seien „sehr speziell, aber super.“ Für den Ritt vergaben die Richter 73,55 Prozent an die 45-jährige Rechtsanwältin vom Landesverband Bayern.

Vier Springreiter auf dem Treppchen

Das Finale der Springreiter gewann zwar Alexandra Eckhoff (Wölpinghausen) mit Balou’s Bazooka, einer elfjährigen Hannoveraner Stute von Balou du Rouet, mit einer Nullrunde in 48,06 Sekunden. Doch der Titel ging am Ende an die 28-jährige Alisa von Piechowski (Niemegk) und ihren achtjährigen Holsteiner Wallach Let’s Go. Mit einem achten, einem dritten und einem zweiten Platz in den drei Prüfungen konnte die gelernte Tiermedizinische Fachangestellte, die derzeit in einem Hotel arbeitet, insgesamt die meisten Punkte sammeln, 181,5 an der Zahl. „Ich bin hier eigentlich ganz ohne Erwartungen hergefahren und habe geschaut, was so auf mich zukommt und am Ende hat es dann ziemlich gut funktioniert“, gibt sich die Springreiterin vom Landesverband Berlin-Brandenburg nach ihrem Sieg bescheiden. Über ihr Pferd Let’s Go, den sie vierjährig kaufte und selbst ausgebildet hat, sagt sie: „Er ist ein absoluter Kämpfer, er gibt sich immer allergrößte Mühe und er macht immer alles möglich.“

Steffen Schott (Zierow) ist nun, mit 178,5 Punkten, amtierender Vize-Meister. Er und sein Pferd Caiser Cash, ein 15-Jähriger Holsteiner von Chambertin wurden im finalen Springen Dritte. In der Gesamtwertung reichte es zu Platz zwei. Dabei schwingt sich der 34-Jährige gar nicht regelmäßig in den Sattel. „Ich reite nur hier und da mal und setze gerade mehr aufs Laufen.“ Sein Pferd gehört Dr. Martina Reemtsma, aktive Vielseitigkeitsreiterin und Gründungsstifterin der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport.

Bronze in der Gesamtwertung holten sich gleich zwei Reiter. Zum einen Sylvia Fritsch (Zschaitz-Ottewig) mit Little Spezi, die nach einem Sturz in der Finalqualifikation am Vortag die zweite Phase der Prüfung noch einmal reiten durfte, dabei gewann und somit den Sprung ins Finale schaffte. Zwei Helfer aus dem Parcoursteam waren dem zehnjährigen Westfalen Little Spezi auf seinem Weg zu Hindernis Nummer neun ein wenig zu nahe gekommen, sodass seine Reiterin ihn nicht auf der Ideallinie zum Absprung halten konnte. Die Distanz passte nicht mehr, der Wallach verweigerte den Absprung und seine Reiterin stürzte in das Hindernis. Richterteam und Parcourschef entschieden, dass Fritsch die zweite Phase im Anschluss als letzte Reiterin noch einmal springen durfte. Zum anderen holte sich Jürgen Birkenstaedt (Aachen) auf Speedy, einem 13-jährigen Oldenburger Wallach von Saccor, Bronze. Zwar liegt Birkenstaedt punktemäßig hinter Fritsch, da aber der doppelte Ritt von Fritsch für Diskussionen unter den Reitern sorgte, fiel die Entscheidung zugunsten zweier Drittplatzierter.

Bei bestem Wetter waren auch die zweiten Deutschen Amateur-Meisterschaften in Dressur und Springen ein voller Erfolg. Dr. Harald Hohmann, stellvertretender Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) sagte: „Ich könnte mir keinen schöneren Ort für die Deutschen Amateur-Meisterschaften vorstellen als das Hofgut Dagobertshausen in der Mitte von Deutschland.“
FN/Kirsten Ahrling